Die Energieeffizienz von Fenstern bestimmt den Wert des Hauses

Da etwa 75% aller im Haushalt aufgewendeten Energie von den Heizkosten verursacht wird, ist die Dämmung der Außenwände, Decken, Böden, Dächer und vor allem der Türen und Fenster ein dringendes Anliegen, um Energie einzusparen und die Energieeffizienz zu steigern.

Nach dem neuen Gebäudeenergiegesetz, das die bisherigen Vorschriften des Energieeinsparungsgesetzes (EnEG), die bisherige Energieeinsparverordnung (EnEV) und das bisherige Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) außer Kraft gesetzt hat, wird die energetische Qualität von Gebäuden, die Erstellung und die Verwendung von Energieausweisen sowie der Einsatz erneuerbarer Energien in Gebäuden neu geregelt.

Neu im Gebäudeenergiegesetz ist auch, dass die sich aus dem Primärenergiebedarf oder Primärenergieverbrauch ergebenden Kohlendioxidemissionen eines Gebäudes künftig zusätzlich in Energieausweisen anzugeben sind. Damit enthält ein Energieausweis zusätzliche Informationen, die die Klimawirkung berücksichtigen.

Die Berücksichtigung dieser Vorschriften für die neuen Energieausweise ist auch für den Immobilienmakler von erheblicher Bedeutung. Ohne die jetzt erforderlichen Angaben im Energieausweis ist ein Hausverkauf nicht möglich. Das gilt gleichermaßen ob man ein Haus in Bad Soden verkaufen will oder in Berlin oder Hamburg.

Die Qualität der Wärmedämmung berechnen

Um die Qualität der Wärmedämmung beziffern zu können, wurden verschiedene Maßeinheiten eingeführt. Die wichtigste Kennzahl ist dabei der U Wert, dessen Mindestanforderungen im Rahmen der EnEV für die meisten Bauteile vorgeschrieben sind. Daneben sind für die Fenster auch die Begriffe G Wert, Uf Wert und Ug Wert von Bedeutung.

Der U Wert

Der U Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) gibt an, wie hoch der Wärmeverlust ist, der durch das jeweilige Fenster entsteht. Der Wert wird ermittelt zwischen der Innen- und der Außenseite, pro qm Fläche und pro Stunde, bei einem Temperaturunterschied zwischen innen und außen von 1° Kelvin. Um diesen Wert festzustellen, kann man das Ergebnis mittels einer Messanlage messen oder durch Berechnung gemäß DIN  EN 674 feststellen.
 
Das Berechnungsmaß für den U Wert wird in W/ m²K ausgedrückt. W steht dabei für Watt, K für Kelvin. Je geringer die festgestellte Zahl ist, desto besser ist die Wärmedämmung des Fensters. Man muss allerdings deutlich machen, wofür der U Wert ermittelt wurde, denn die Werte können sich nämlich auf das ganze Fenster, nur auf die Verglasung oder nur auf die Fensterrahmen beziehen. Auch für die Fensterzubehörteile, wie Rolladen und Jalousien werden U Werte ermittelt.

Einige Beispiele für den U Wert bei Fensterglas

Einfachglas hat einen U Wert von 5,8 W/ m²K
Isolierglas hat einen U Wert von 3,0 W/ m²K
Wärmedämmglas hat einen U Wert von 1,1 W/ m²K.
Spezialgläser kommen auf einen U Wert von unter 1 W/ m²K

Der G Wert

G Wert bedeutet Gesamtenergiedurchlassgrad. Unter dem G Wert versteht man den Prozentanteil der Sonnenenergie, der durch das Fensterglas direkt oder aufgrund sekundärer Wärmeabgabe von außen nach innen gelangt. Besser gesagt drückt der G Wert den gesamten Anteil der Sonnenstrahlung  im Wellenbereich zwischen 300 nm und 2.500 nm, der durch die Verglasung des Fensters in den Raum gelangt  aus. Je höher der G Wert, desto mehr Strahlungswärme wird in den innenliegenden Raum abgegeben. Je niedriger der G Wert desto besser die Energieeffizienz.

Beispiele:
Einfachglas hat einen G Wert von 83%
Isolierglas hat einen G Wert von 77 %
Wärmedämmglas hat einen G Wert von 57%.

Uf Wert und Ug Wert

Diese U Werte beziehen sich nur auf Teile des Fensters, ansonsten gelten die gleichen Regeln wie für den „normalen“ U Wert. Das kleine f bedeutet dabei, dass der Wert nur für den Fensterrahmen gilt, während das kleine g ausdrückt, dass der Wert ausschließlich für die Verglasung gilt.

Die Betrachtung der Energieeffizienz der Fenster und Fensterbauteile hat also unter verschiedenen Aspekten zu erfolgen, um zu richtigen Schlüssen zu kommen. Eine bestens wärmegedämmte Verglasung mit einem U Wert von 0,9 W/ m²K kann durch einen U Wert von 2,5 W/ m²K für den Fensterrahmen das Gesamtergebnis der Energieeffizienz erheblich verschlechtern. Wenn dann auch der Rolladen eine schlechte Energieeffizienz aufweist, können die Standard nach der EnEV nicht mehr eingehalten werden.

Quelle. Tipps24-Netzwerk - HR
Foto: Kömmerling.de

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